Hallo zusammen,
Hier mal wieder ein paar Worte, Geschichten und Erlebnisse
der letzten Zeit von meiner Reise auf der anderen Seite der Weltkugel.
Bei meinem letzten Eintrag bin ich gerade in Paihia an der Ostküste angekommen. Dort habe ich es mir
erstmal im Hostel bequem gemacht und festgestellt, dass ich mich wohl in meinem
Reiseziel vertan hatte. Statt in Neuseeland bin ich wieder irgendwo in
Deutschland gelandet. Ich war umgeben von jungen deutschen Backpackern, fühlte
mich teilweise ziemlich alt, viel zu vernünftig, und war verwundert ob ich
einfach nur verrückt war meine Reise vorher etwas zu planen oder zumindest auch
einen groben Plan zu haben was mich im Land so erwarten würde. Trotzdem hatte
ich eine spannende Zeit in Paihia und damit in der Region der „Bay of Islands“
und habe ein paar interessante Menschen kennen gelernt.
Zuerst habe ich einen Segeltrip unternommen um die „Bay of
Islands“ auch von der anderen Seite zu sehen. Mit dem alten Segelhasen Rick und
seiner Frau Robin ging es mit der „Phantom“ einen halben Tag lang segeln. Dabei
gab es einen kleinen „Landgang“ auf einer der Inseln, leckeres von Robin selbst
zubereitetes Mittagessen, einen ungestörten Blick auf Delphine, richtiges
Segeln bei ordentlichen Wind, tolle Blicke auf die „Bay of Islands“ und spannende
Segel-Anekdoten von Rick wie er mit selbigen Boot schon über die Weltmeere gesegelt
ist. Ein rund um gelungener Ausflug, sollte jemand ähnliches in der Region
planen kann ich den Trip das nur wärmsten Empfehlen: http://www.yachtphantom.com/.
Tags darauf habe ich noch die „Waitangi Grounds“ besucht.
Hier wurde 1840 der Vertrag von Waitangi unterzeichnet zwischen den Briten und
den neuseeländischen Ureinwohnern den Maori. Dieser Vertrag bot die Grundlage
für die Zusammenarbeit und den gemeinsamen Staat von Maori und den britischen
Siedlern. Er gab den einheimischen Stämmen viele Rechte, gleichzeitig akzeptierten
diese formell die Queen als Staatsoberhaupt. Es kam darauf, nicht zuletzte
dadurch dass es zwei Versionen des Vertrags gab, eine auf britisch eine auf
Maori, zu einigen Konflikten zwischen Siedlern und Maori. Trotzdem sind die
Maori hier weitaus besser in die Gesellschaft integriert wie beispielsweise in
Australien und das Zusammenleben funktioniert mittlerweile meiner Einschätzung
nach sehr gut.
Ich habe insgesamt 5 Nächte in Pahia verbracht und viel von
dort aus organisiert, mich über andere Backpacker gewundert, die Erkenntnis
gewonnen dass australisches Bier in Neuseeland am günstigsten ist und mich am
Schluss mit 3 anderen Backpackern zusammen getan um zur wunderschöne Maitai Bay
zu trampen, wo wir eine Nacht gecampt haben. Wir haben uns dazu aufgeteilt in
jeweils 2er Gruppen und damit haben wir immer recht schnell einen Lift mit
meist sehr netten Menschen gefunden. Nur wenige Menschen waren dort in der
Bucht, was mich fasziniert hat war wie symetrisch und gleichmäßig die Wellen
dort herein kamen. Ich hoffe man sieht das auf den Bildern ;-).
Am nächsten Morgen ging es nach Cape Reinga (der Nordkap an
dem die „Tasman Sea“ und der Pazifik aufeinandertreffen wieder über ein paar
sehr schönen Sanddünen Richtung Ahipara.
Dort wollte ich eigentlich nur 1-2 Nächte bleiben, bin dann
aber 4 Nächte im traumhaft schönen Hostel „Endless Sommer Lodge“ geblieben. Das
ist einfach ein herrliches Hostel (die haben dort eine Spülmaschine, tolle
Bäder, Hängematten, eine Tischtennisplatte, uvm.) direkt am Strand mit der
Möglichkeit zum surfen, was ich auch etwas genutzt habe. Außerdem kann man ganz
nette Wanderungen von dort aus machen, aber am besten genießt man es einfach
dort zu sein. Hier habe ich auch wirklich ein paar extrem liebe andere
Backpacker kennen gelernt. Eines der schönsten Hostels in denen ich je gewesen
bin und daher werde ich auf jeden Fall noch einmal dorthin zurück kehren zum
Ende meiner Reise.
Im Anschluss begab ich mich wieder alleine auf einen
4-tägigen Roadtrip per Anhalter. Zuerst ging es nach Opononi mit einer tollen
Aussicht auf den wilden Strand, die dazugehörende Bucht und das Meer. Am
nächsten Tag ging es knapp 300 km Richtung Süden nach Piha.
Ich bin mit 10 verschiedenen Leuten an diesem Tag gefahren
(mit einer Person sogar zwei mal, die kurzfristig ihre Pläne geändert hatte zu
stoppen und mich nochmal einholte und wieder ein Stück mitnahm in meine
Richtung) und habe dabei noch Halt in den Kauri Wäldern machen können. Ich habe
wahnsinnig spannende Menschen durch das trampen kennen gelernt. Ich bin zum
Beispiel auf einen Neuseeländer getroffen der schon mehrmals in Tübingen war,
weil er Kontakte in Europa hat und ein Freund von ihm dort im Krankenhaus war,
habe spannende Diskussionen mit anderen über das Verhältnis von Australien und
Neuseeland führen sowie den Neuseeländern zu den Maori können, habe gelernt
dass Halb Australier/halb Neuseeländer Kiwi Kängurus genannt werden und wie
wichtig es ist am richtigen ist am richtigen Platz stehen zum trampen.
Piha ist ein kleiner Ort in der Nähe von Auckland direkt an
der Westküste gelegen. Mein letzter Lift zeigte mir auf dem Weg noch zwei sehr
interessante Aussichtspunkte auf die Küste, trank noch ein Bier mit mir und
brachte mich direkt zur Tür meines Hostels. Das war sehr angenehm, nach einem
anstrengenden Tag. Ich habe dort dann eine Nacht Tag verbracht, bevor es weiter
Richtung Auckland ging.
In Auckland habe ich eine Nacht in der „Fat Cat Backpacker
Community“ verbracht. Ein außergewöhnliches Hostel etwas außerhalb der Stadt,
wobei hier die Betonung auf Comunity liegt. Es wird vom Hostel aus Abends für
Alle mit zum größten Teil selbst angebauten Produkten (vegetarisch :-) )
gekocht und gemeinsam gegessen und gemeinsam der Abwasch gemacht. Zum Frühstück
gab es dann lecker selbstgebackenes Brot mit Obstsalat. Ein sehr alternatives
Hostel, mit einer tollen Gemeinschaft, einem sehr sozialen Grundgedanken, leckerem
Essen und einem lockeren Umgang.
Danach war der Plan in 1-2 Tagen nach New Plymouth im
Südwesten der Nordinsel von Neuseeland zu trampen
Das hieß raus aus der Stadt zu kommen und damit der schwierigsten Disziplin beim trampen. Ich schaffte es noch mit einer Familie (die auf dem Rückweg von der Kirche waren und mich auch sehr gerne wieder zum christlichen Glauben bekehrt hätten ;-) ) in den Süden von Auckland. Dort ging erst einmal garnichts. Erst nach knapp 2 1/2 Stunden hat mich eine Frau aus der Stadt heraus genommen. Erstmal raus aus der Stadt musste ich nie länger als 20 min. jeweils warten und mit 4 verschiedenen weiteren Lifts ging es schließlich sogar noch an diesem Tag bis New Plymouth (ca. 370 km habe ich damit zurück gelegt). Die letzten knapp 200 Kilometer fuhr ich dabei mit einem sehr netten Ehepaar aus der Gegend von New Plymouth das mich noch mit einigen Tipps für Neuseeland versorgen konnte und mich wieder direkt vor die Haustür meines spontan gebuchten Hostels brachte :-). Ich hatte es eigentlich nicht erwartet bis New Plymouth zu kommen an diesem Tag, aber dank des letzten tollen Lifts bin ich sehr gut voran gekommen.
Das hieß raus aus der Stadt zu kommen und damit der schwierigsten Disziplin beim trampen. Ich schaffte es noch mit einer Familie (die auf dem Rückweg von der Kirche waren und mich auch sehr gerne wieder zum christlichen Glauben bekehrt hätten ;-) ) in den Süden von Auckland. Dort ging erst einmal garnichts. Erst nach knapp 2 1/2 Stunden hat mich eine Frau aus der Stadt heraus genommen. Erstmal raus aus der Stadt musste ich nie länger als 20 min. jeweils warten und mit 4 verschiedenen weiteren Lifts ging es schließlich sogar noch an diesem Tag bis New Plymouth (ca. 370 km habe ich damit zurück gelegt). Die letzten knapp 200 Kilometer fuhr ich dabei mit einem sehr netten Ehepaar aus der Gegend von New Plymouth das mich noch mit einigen Tipps für Neuseeland versorgen konnte und mich wieder direkt vor die Haustür meines spontan gebuchten Hostels brachte :-). Ich hatte es eigentlich nicht erwartet bis New Plymouth zu kommen an diesem Tag, aber dank des letzten tollen Lifts bin ich sehr gut voran gekommen.
New Plymouth liegt am Fuße des Mt. Taranaki, einem wirklich
sehr beeindruckenden Berges, den ich schon vom Flugzeug aus als erstes Zeichen
Neuseelands sehen könnte.
Nach fast 11 Stunden auf der Straße machte ich mir noch
schnell etwas zu Essen im Hostel und stieß dabei in der Küche auf einem
weiteren Backpacker aus Tübingen der sogar auf die selbe Schule (GSS!) wie ich
ging. Der Fakt dass er 2007 erst auf´s Gymnasium kam als ich schon fertig
warzeigte mir, dass ich wohl doch etwas
Alt geworden sein musste :-/. Trotzdem lustig wie klein die Welt doch ist.
Den nächsten (geschenkten) Tag nutzte ich um etwas New Plymouth erkunden, einen leckeren Kaffee dort zu trinken & meine Gedanken und Erlebnisse aufzuschreiben und auf den Paritutu Felsen zu steigen, der tolle Ausblicke über die Gegend bot.
Den nächsten (geschenkten) Tag nutzte ich um etwas New Plymouth erkunden, einen leckeren Kaffee dort zu trinken & meine Gedanken und Erlebnisse aufzuschreiben und auf den Paritutu Felsen zu steigen, der tolle Ausblicke über die Gegend bot.
Im Anschluss holte mich Barbara Hammonds ab. Bei ihr
verbringe ich zurzeit eine Woche zum Wwoofen. Wwoof ist eine Organisation bei
der man auf Farmen, in Haushalten oder sogar Hostels für Unterkunft &
Verpflegung ca. 3-5 Stunden pro Tag arbeitet. Ich helfe hier Barbara etwas in
Ihrem Garten und im Haushalt, habe dafür aber auch eine Woche mein eigenes
Zimmer inkl. Bad, etwas Abstand vom Backpackerleben und etwas die Chance an den
Nachmittagen nach der Arbeit die Gegend zu erkunden oder einfach auszuspannen. Außerdem
lerne ich viel hier über das Arbeiten im Garten und bekomme spannende neue
Einblicke in mir bisher verschlossene Welten. Da Barbara Veganerin ist gibt es
hier immer sehr spannende und interessante Dinge zum Essen. Allerdings kämpft
die gute Dame momentan auch noch etwas mit meinem aus Ihrer Sicht arg großen
Appetit, meinem Bedürfnis doch Handschuhe (in meiner Größe!) während der
Gartenarbeit tragen zu dürfen, leicht anderen Vorstellungen von Salzkonsum sowie
meinem schlechten Englisch ;-). Aber ansonsten verstehen wir uns sehr gut und sie
kann mir sehr viele Tipps zu Wanderungen in Neuseeland geben und wir haben sehr
interessante Diskussionen :-). Ich werde die nächsten Wochen voraussichtlich nochmal
2 weiterer dieser Wwoofing Aufenthalte haben, jeweils für etwa 4-5 Tage in
anderen Regionen dann aber. Da freue ich mich auf weitere spannende
Erfahrungen.
Bis dahin schicke ich viele Grüße von Neuseeland nach
Deutschland und sage bis bald mal wieder :-)!
Benny
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