G`Day, Kia
Ora & Servus again from New Zealand. Ich bin mittlerweile fast am
Ende des ersten Teils meiner Reise angelangt, bevor es zu einem „Sidetrip“ nach
Australien geht.
Wie es weiterging seit meinem letzten Post. Ich war die
letzten Wochen sehr viel Wwoofen bzw. HelpXen. HelpXen ist das Selbe wie
Wwoofen, die Organisation heißt anders und es geht noch mehr darum eher in
Familien zu Helfen als auf Farmen und es muss dann auch nicht immer Bio sein.
Ich hatte noch eine sehr spannende Woche bei Barbara in New
Plymouth am Fuße des Mt Taranakis. Ich konnte dort sehr viel zum Thema veganes
Essen & Kochen und Gärtnern im allgemeinen Lernen. Wir haben dort immer
sehr lecker gekocht. Ich habe Extra meinen Spätzles-Hobel nach Neuseeland
mitgenommen um auch etwas von „meiner Kultur“ in Form von Essen zurück geben zu
können als Form des Austausches. Das kam immer gut an und so musste ich mich
das erste mal an vegane Spätzle heran wagen. Das hat sehr ordentlich
funktioniert auch wenn ich sicherlich noch ein bisschen am Rezept feilen kann
bzw. vielleicht nächstes mal darauf bestehen muss alle Zutaten auch zu bekommen
(Barbara wollte ua. kein Milchersatz und Vollkorn in den Nudeln). Aber es hat
auf jedenfall sehr gut geschmeckt.
Dann gab es auch Pizza, die sehr gut geschmeckt hat vegan.
Besonders Bohnen auf die Pizza zu tun, fand ich überraschender Weise am Ende
sehr lecker. Das ist auf jedenfall eine Variante die man mal zubereiten kann,
auch wenn ich ehrlicher Weise doch auch ganz gerne Käse auf meiner Pizza habe
;-).
Vegane Pizza
Barbara nahm mich immer mal wieder zu schönen Plätzen in New
Plymouth, zum Beispiel. früh Morgens auf den Paritutu Felsen oder Abends zum
Sonnenuntergang ans Meer. Es war also wirklich eine interessante und tolle
Woche. Die Stadt New Plymouth hat einfach durch die Nähe zu diesem unglaublich
schönem Vulkan einen ganz besonderen Reiz.
Per Anhalter ging es dann bei echt mießem Wetter nach Taupo
um zwei Tage dort andere Backpacker wieder zu sehen, und etwas die Stadt zu
erkunden. Taupo liegt wunderschön am Lake Taupo dem größten See in Neuseeland
mit Blick auf die Berge des Tongariro National Park dahinter. Aufgrund der
Tatsache dass das Land hier voll an der Grenze der Ozeanischen- und der
Australischen Kontinentalplatte liegt kommt es auf der Nordinsel, wo sich die
ozeanische Kontinentalplatte unter die australische Kontinentalplatte schiebt,
zu Vulkanischen Aktivitäten. Der Lake Taupo ist auch nichts anderes als der
größte Vulkan Neuseelands dessen Krater mit Wasser gefüllt ist. Außerdem gibt
es in der ganzen Region viele thermische Aktivitäten, mit heißen Quellen etc.
die auch zur Energiegewinnung und zum Heizen genutzt wird. Als ich bei totalem
Regenwetter in Taupo ankam (immerhin wird man auch bei diesem Wetter von netten
Leuten mitgenommen :-) ) hing schon ein leichter Schwefelgeruch über der Stadt
und man konnte es aus den Wäldern dampfen sehen. Es gibt dort auch eine Stelle
wo man im Fluss an heißen Quellen baden kann wo ich mich auch direkt hin
aufgemacht habe. Den nächsten Tag habe ich dann mit Wanderungen Am See entlang,
zu den Huka Falls und wieder zu den Hot Springs verbracht. Nach Taupo sollte es
aber wieder zurück ging, weshalb ich am nächsten Tag nach Norden Richtung
Rotorua aufgebrochen bin zu meiner nächsten Familie zum HelpXen.
In Rotorua war ich bei einer netten Kiwi-Schweizer Familie
bei Manuela (Schweizerin), Darryn (Kiwi) und den Kindern Moana (11) und Selena
(5). Beide Kinder sprechen englisch wie auch Schweizer-Deutsch aber beim
Hochdeutsch hapert es doch noch etwas, weshalb die Familie immer ganz froh ist
auch Deutsche HelpXer zu haben. Ich habe dort dann meist eine Mischung aus
Deutsch und Englisch gesprochen deshalb. Gewohnt habe ich im Gartenhaus dort,
war aber auch immer viel im Haus mit der Familie. Die Kinder waren wirklich
sehr nett und es war interessant etwas vom ganz normalen Schul- (Die Schule
beginnt hier mit 9 Uhr für unsere Verhältnisse recht spät, Hausaufgaben gibt es
grundsätzlich keine und die großen Ferien sind über Weihnachten im Sommer) und
Familienalltag mitzubekommen. Außerdem war ich überrascht zu sehen, wie schwer
es Kindern fällt in einer englisch-sprachigen Umgebung zusätzlich zu
Schweizer-Deutsch auch noch Hochdeutsch oder zumindest halbwegs Hochdeutsch zu
lernen.
Meine einzige (!) Aufgabe war es dort einen riesigen Stapel
mit Holzlatten mit einer Kreissäge in kleine Stücke zu sägen und aufzustapeln.
Man kann jetzt von dieser Aufgabe nicht wirklich behaupten sie hätte mich
geistig überfordert, auch wenn beim Arbeiten mit so einem Ding etwas
Konzentration immer angebracht ist, aber man muss nehmen was man bekommt :). Ich
war recht wenig an den Nachmittagen hier in der Stadt unterwegs, da das Wetter
auch nicht so gut war. Konnte aber die Arbeit dadurch so einteilen, dass ich
den kompletten Sonntag frei hatte, was auch sehr schön war zum Erkunden.
Vorher
Nachher
Schon in Rotorua angekommen stellte ich fest, dass es hier
nach dem Fat Cat Backpackers in Auckland nun ein Fat Dog Kaffee gibt. Die
Neuseeländer lieben es scheinbar ihre Tiere gut zu füttern. Die Stadt Rotorua
liegt voll auch an einem See und voll im thermischen Zentrum weswegen es
überall heraus dampft und ein ein konstanter Schwefelgeruch über der Stadt
hängt.
An meinem freien Tag ging es in den sehr schönen Redwood
Forrest zum wandern, in das alte aber sehr schöne Blue Bath, einem Schwimmbad
mit auch ein paar Hot Pools, wo ich auch die meiste Zeit der einzige Gast war
:-) und einfach etwas durch die Stadt. Am Abend, was auch zugleich mein letzter
war gab es dann noch Spätzle für die Familie.
Nach 5 Tagen, ging dann auch diese wirklich sehr schöne Zeit
vorbei und per Anhalter gelangte ich wieder in zurück nach Taupo zur nächsten
HelpX Familie.
Diesmal bin ich bei Lianne, Ihrem Mann Alistair und ihren 3
Kindern (alle zwischen 18 und 27, teils bereits mit eigenen Kindern) gelandet.
Diese wohnen in einem traumhaft schön gelegenen Haus mit Blick über dem Lake
Taupo. Dort hatte ich im Haus ein eigenes Zimmer und durfte mir das Bad mit
William (19) teilen. Es gab dort immer tolles, interessantes (Lianne darf kein
Gluten zu sich nehmen) und immer sehr reichliches Essen. Mein Frühstück konnte
ich immer mit Blick über den Lake Taupo zu mir nehmen.
Meine Aufgaben bestanden
einerseits in etwas Gartenarbeit (Hecke schneiden, Unkraut jäten, etwas den
Garten sauber machen) und bei der Lake Taupo Cycle Challange als Volontär
mitzuhelfen. Die Lake Taupo Cycle Challange ist das größte Radrennen in
Neuseeland. Über 6000 Fahrradfahrer sind dort dieses Jahr in verschiedenen
Rennkategorien um den See (eine Runde geht 160 Kilometer mit teils einigen Steigungen)
oder über Mountainbike Trails in der Gegend gefahren. Neben einigen
professionellen Fahrradfahrern gibt es hier auch viele Hobby-Biker die einfach
die Herausforderung suchen und Freude haben an diesem Rennen teilzunehmen. Ich
habe dabei an einem Tag vor dem Rennen mitgeholfen Fahrradständer und Zelte mit
aufzubauen. Am Tag des Rennens habe ich beim Start mitgeholfen die
Fahrradfahrer in kleinere Gruppen zu unterteilen um nicht zu viele Radfahrer
gleichzeitig starten zu lassen. Im Anschluss daran habe ich mit kleineren
Tätigkeiten auf dem Gelände ausgeholfen. Es war wirklich sehr spannend in die
Organisation von so einem Rennen Einblick nehmen zu können und Teil von sehr
vielen Freiwilligen zu sein, die dieses Rennen erst ermöglichen. Definitiv eine
unvergessliche Erfahrung.
Auch hier konnte ich immer ganz gut meine Freizeit nutzen um
etwas die Gegend er erkunden, wurde aber auch von der Familie an spannende Orte
genommen (wie den James Bond Film, den Bully Point Felsen wovon man in den See
springen kann und auch Nachts zu heißen Quellen). Mir hat es hier besonders gut
gefallen, da Alle auch extrem nett und freundlich waren und ich auch Einblicke
gewinnen konnte, die mir als normaler Backpacker nicht so leicht möglich
gewesen wären. Nach einer tollen Woche hieß es aber trotzdem dann wieder
Abschied von diesem tollen Ort nehmen und es sollte auf Richtung der Hauptstadt
nach Wellington gehen. Es ist immer schön an einem festen Ort zu sein, aber
irgendwann muss es auch weiter mit Reisen gehen :-).
Die Fahrt nach Wellington per Anhalter war sehr spannend.
Ich bin mit verschiedenen Leuten gefahren die mich teils mit guten Tipps und
Geschichten zu Neuseeland versorgen konnte. Highlight war aber definitiv das
Stück von North Palmerston direkt nach Wellington mit einem Truck. Man hat
einfach eine tolle Aussicht von so einem Ding und der Typ der mich mitgenommen
hat war auch so ein Original. Erzählte mir erstmal (in extremen Kiwi-Akzent
natürlich!) wieviele Stunden er nicht geschlafen hat und die komplette Tour
fast non-stop macht und ca. 80-90 Stunden die Woche arbeiten würde. War
ansonsten aber ein sehr lustiger und netter Typ, wenn auch mit teils etwas
komischen Ansichten zu bestimmten Dingen aber ich sage da im Zweifel lieber
nichts zu und bin einfach froh mitgenommen zu werden :D. Er hat mich dann bis
zum Hafen gebracht wo er auf die Fähre auf die Südinsel übersetzen würde.
"Mein Truck" nach Wellington. Findet den Hund im Bild ;-)
Ich bin von vom Hafen aus direkt in mein Hostel ins YHA
Wellington gegangen. Ich hatte mir ja echt geschworen in keiner großen Stadt mehr
in ein YHA zu gehen, aber die Lage des YHAs in Wellington ist einfach
unschlagbar. Das YHA ist eben ein typisches YHA, guter Standard aber ein rießen
Hostel ohne eine wirkliche Seele oder Charme und viel Kommunikation zwischen
den Backpackern. Für die paar Tage jetzt aber ganz gut, vor allem kannte ich
auch einen anderen Backpacker dort mit dem ich ein paar mal ein Bier trinken
war.
Wellington ist eine Großstadt mit extrem viel Charme und
einem sehr netten Charakter. Es gibt dort viele nette Kaffees, Bars und
Brauereien, eine extrem relaxte Partymeile und wenig von einer Großstadthektik
wie man sie erwarten würde. Eines der Highlights ist das Te Papa Museum of New
Zealand. Das ist ein riesiges Museum mit verschiedensten Ausstellungen zu
Themen wie der Invasion fremder Tiere & Pflanzen in Neuseeland, Neuseeland
im 1. Weltkrieg, den Vulkanaktivitäten in Neuseeland und vielem weiteren. Da
das Museum komplett umsonst ist, habe ich dort immer wieder einmal eine Stunde
verbracht und mir eine Ausstellung angeschaut bevor oder nachdem ich weiter
durch die Stadt gezogen bin. Ein weiteres Highlight sind die vielen Berge
welche die Stadt umgeben, die man besteigen kann.
Eine der schönsten Aussichten hat man vom Mount Victoria,
der eine halbe Stunde vom YHA nur entfernt ist und auch einen tollen Blick auf
den Flughafen von Wellington bietet. Ich habe es mir zum täglichen Ritual
gemacht, dort hochzusteigen. Ich habe auch weitere Touren wie zur Universität,
zu den botanischen Gärten und zum 460 m hohen Mount Kaukau am Rande der Stadt,
welcher eine tolle Aussicht auf die komplette Gegend bietet. Von dort aus führt
auch ein sehr schöner Wanderweg auf der Gipfelkette zurück zum Stadtzentrum.
Ansonsten bietet die Stadt aber extrem viele (und kostenlose) Museen zum
Anschauen und auch eine interessante Führung durch das Parlamentsgebäude, die
ich mir auch gegönnt habe an einem regnerischen Tag.
Ich bin schon wieder voll unterwegs und werde noch etwas
weiter berichten von meiner Zeit in Wellington, wie spannenden Abenteuern auf
dem Weg nach Norden Richtung Auckland. Von dort werde ich dann Australien aufbrechen,
um dort 2 ruhige Wochen in den Blue Mountains bzw. Silvester in Sydney zu
verbringen bevor es im Anschluss auf einen spannenden Road Trip durch den
Südosten Australiens geht und im Anschluss dann auf die Südinsel nach
Neuseeland zu neuen Abenteuern dort!
Weitere Bilder gibt es wie immer auch hier zu sehen:
Bis dahin viele liebe Grüße aus Neuseeland & bis bald!
Benny